Sie spielen mit dem Gedanken, an Ihrem Haus nachträglich einen Balkon anzubauen? Ein Balkon bietet mehr Lebensqualität – vor allem wenn Sie in der Stadt leben und nicht über einen eigenen Garten verfügen. Darüber hinaus steigert der nachträglich angebaute Balkon auch den Wert Ihrer Immobilie. Allerdings müssen Sie dafür mit Kosten und etwas Aufwand rechnen. Erfahren Sie, was Sie beim nachträglichen Balkonanbau beachten müssen.

Balkonanbau richtig planen

Bevor Sie einen Balkon anbauen lassen, führen Sie die folgende Checkliste durch:

Optik und Grösse des Balkons bestimmen

Nachdem die Lage des Balkons geklärt wurde, gilt es anschliessend seine Optik und Grösse zu bestimmen. Dabei spielt die Anzahl der Familienmitglieder eine entscheidende Rolle. Obendrein müssen Sie sich im Vorfeld überlegen, welche Möbelstücke oder Deko-Elemente Sie auf dem Balkon haben möchten. Für Balkonpflanzen und Sonnenschutz sollte dementsprechend ausreichend Platz beim Balkonbau eingeplant werden.

Lage des Balkons bestimmen

Zunächst gilt es, die Lage des Balkons zu bestimmen. Dabei wird die Frage geklärt, wo der Balkon am besten angebaut werden soll. Sollten mehrere Optionen zur Verfügung stehen, spielt die Tageszeit eine wichtige Rolle. Bevorzugen Sie die Abend- oder Morgensonne? Möchten Sie den Balkon im Sonnenlicht oder in der schattigen Nordseite haben?

Obwohl die beiden Optionen ihre Vor- und Nachteile haben, kommt es hier insbesondere auf die persönlichen Wünsche und Vorstellungen an. Vielleicht entscheiden Sie sich einfach für die schönste Aussicht oder ist es Ihnen eher wichtig, dass der Balkon auf der ruhigen Seite des Hauses steht? 

Genehmigungen einholen

Zum Balkon anbauen benötigen Sie eine Genehmigung. Informieren Sie sich dazu am besten bei den zuständigen Behörden. Der Architekt oder Handwerksmeister Ihrer Wahl füllt den Bauantrag mit Baubeschreibung, Lageplan, Ansichten und Grundriss aus und unterzeichnet diesen. Zudem müssen Sie bei der Stadtverwaltung nach möglichen Einschränkungen fragen. Wenn Sie sich mit den Vorschriften nicht auskennen, können Sie einen Zimmermeister aus der Region beauftragen. Dieser kümmert sich um einen reibungslosen Ablauf Ihres Bauvorhabens.

Bei einer Eigentumswohnung müssen Sie übrigens die Zustimmung der Miteigentümer vorliegen haben. Im besten Fall beschliesst die Eigentümergemeinschaft, einen Balkon für jede Wohnung anbauen zu lassen. Somit können Sie sich Kosten in Höhe von mehreren tausend Franken ersparen. Weiterhin ist es sinnvoll sich verschiedene Angebote einzuholen, um einen passenden Balkonbauer zu finden.

Architekt: Ja oder nein?

Sie können zwar erheblich Kosten sparen, wenn Sie auf einen Architekten beim Balkonanbau verzichten. Allerdings bringt ein/e Architekt/in zahlreiche Vorteile mit, die es die Kosten wert sind, denn er bzw. sie:

  • passt den Balkon optisch dem Gesamtkonzept an
  • analysiert und berücksichtigt die vorhandene Bausubstanz
  • kennt die rechtlichen Auflagen
  • übernimmt einen Teil der Behördengänge
  • schafft Klarheit in finanziellen Fragen
  • holt Angebote von verschiedenen Dienstleistern ein
  • gibt Tipps bei der Auswahl
  • überwacht den Ablauf während der Bauphase
  • garantiert den einwandfreien Balkonanbau

Balkon anbauen am Altbau

Altbauten sind üblicherweise nicht mit einem Balkon ausgestattet, doch dieser gehört heutzutage zu den Ansprüchen der meisten Bewohner einfach dazu. Aufgrund der Statik und Tragfähigkeit ist der Anbau von einem Balkon an Altbauten mit grösseren Herausforderungen verbunden, insbesondere wegen der Tragfähigkeit der Immobilie. Bei über 30 Jahre alten Gebäuden kann die Bausubstanz bereits stark beansprucht sein.

Dieser Punkt ist besonders wichtig, soll der Balkon direkt an die Fassade verankert werden. Einige sehr alte Bauten bestehen beispielsweise aus Backsteinen oder haben sogar Zwischendecken aus Holz. Dies ist eine besondere Herausforderung. Doch seit den 50er Jahren ist Beton bei der gesamten Konstruktion von Gebäuden nicht mehr wegzudenken. Gebäude aus Beton verfügen daher in der Regel über eine ausreichende Tragkraft und halten einen nachträglichen Balkon problemlos aus.

Besonders flexibel sind Metall- und Stahlbalkone, welche als Vorstellbalkone mit Stützen auch an Altbauten angefügt werden können. So ist etwa die FMT Metallbau AG im Bereich Balkonbau neben Neubauten auf nachträgliche Anbauten spezialisiert und unterstützt Sie in der Schweiz.

Balkon-Varianten im Überblick

Anbaubalkon: Diese Variante des Balkons wird mittels rostfreier Verankerungen direkt mit dem Haus verbunden. Da das Gebäude die wandseitige Traglast des Balkons übernimmt, eignet sich diese Variante besonders bei modernen und damit stabilen Gebäuden. Der Anbaubalkon dient meist zur Erweiterung des Wohnraums.

Vorstellbalkon: Ein Vorstellbalkon ist wohl die einfachste Variante, da sich die Konstruktion auf 4 Stützen, z. B. aus Stahl, selbst trägt und der Balkon einfach nur an die Immobilie gestellt wird. Diese Balkonart hat den Vorteil, dass es nur wenige Verankerungspunkte an der Fassade gibt, wodurch die Statik der Immobilie nebensächlich wird.

Freitragender Balkon: Beim Anbringen der freitragenden Form des nachträglichen Balkons gilt ein intaktes und stabiles Mauerwerk als Voraussetzung, da der Balkon ohne Stützen an die Fassade gehängt wird. Das Gewicht des Balkonausbaus übernehmen dabei die befestigten Träger.

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