Noch vor wenigen Jahren wurde das Einfamilienhaus als Auslaufmodell gehandelt und Eigentumswohnungen galten als besonders zukunftssicher. Dass derartige Prognosen auch mal danebenliegen können, zeigt die nun wachsende Nachfrage nach Einfamilienhäusern.
Die Aussicht auf immer knapper werdendes Bauland, mehr Platz für die Familie und Distanz zu direkten Nachbarn lässt die Verkaufszahlen steigen. Hingegen hat die Nachfrage nach Eigentumswohnungen im letzten Jahr abgenommen.
Indikator hierfür sind die Ergebnisse einer Studie, welche die durchschnittliche Insertionszeit, also die Dauer, während der die Immobilie im Internet ausgeschrieben ist, vergleicht. Durchschnittlich 95 Tage dauerte es, bis ein Einfamilienhaus den Besitzer wechselte, bei einer Eigentumswohnung waren es rund 103 Tage.
Boomende Quadratmeterpreise für Einfamilienhäuser
Die stetig steigenden Preise für Einfamilienhäuser sind also auch auf eine immer grösser werdende Nachfrage zurückzuführen. Martin Waeber, Director bei der Immobilienplattform ImmoScout24, erklärte, auch die boomende Wirtschaft Europas und der ganzen Welt beeinflusse die Preise massgeblich.
Laut Angabe des Swiss Real Estate Offer Index, veröffentlicht von ImmoScout24 und dem Immobilienberater IAZI, haben kurzfristige Preisentwicklungen jedoch sensiblere Gründe: Ein ungewöhnlich grosses Angebot an Objekten unter 100’000 Franken hatte die Durchschnittspreise im Februar stark zurückgehen lassen. Im März folgte dann der Anstieg um satte 4,1 Prozent. Das macht einen aktuellen Quadratmeterpreis von durchschnittlich 6.193 Franken.
Bei den Eigentumswohnungen wurde zwischen Februar und März ein Preisrückgang von 1,3 Prozent verzeichnet; verglichen mit dem März des Vorjahres sogar ein Minus von 2,6 Prozent. Der Quadratmeterpreis liegt demnach derzeit bei 6.957 Franken.
Die Entwicklung wirkt sich zugunsten der Mieter aus: Dem Swiss Real Estate Offer Index zufolge sanken die Mietpreise im März um 0,4 Prozent; im Vergleich zum Vorjahr sogar um 0,6 Prozent. Ausnahme davon sind die Zentralschweiz mit einem Anstieg um 2 Prozent sowie die Ostschweiz und das Tessin mit einem Plus von 1,4 bzw. 1,1 Prozent.