Bei Einbrüchen in Privat- und Geschäftsräumen haben es Täter zumeist auf Bargeld und Wertsachen abgesehen. Neben dem Schutz von Fenstern und Türen durch einbruchssichere Verriegelungen empfiehlt die Polizei in der Schweiz die Anschaffung eines geeigneten Tresors. Auch wir empfehlen hier für die eigene Sicherheit zu Hause und auch im Büro die Tresor Empfehlung von der Polizei zu beachten. Die Auswahl hängt davon ab, welche Gegenstände sicher aufbewahrt werden sollen sowie vom Budget, den Platzverhältnissen und der Einbauweise. Die Qualität von Tresoren lässt sich an Zertifizierungen und Sicherheitsstufen ablesen. Dieser Beitrag informiert Sie ausführlich über Anschaffung und Montage von Tresoren für den privaten und gewerblichen Bedarf.
Woran erkennt man hochwertige Tresore?
Ein guter Tresor sollte durch seine Bauweise den Inhalt zuverlässig vor Feuer und Einbruch schützen. Die Verriegelung muss aufbruchssicher sein und zugleich einfach zu bedienen. Der Sicherheitsstandard wird über die Normen EN 1143-1 und EN 1445 definiert. Für den privaten Bedarf genügt in der Regel ein Tresor mit dem Widerstandsgrad N (0), der einen guten Basisschutz für Dokumente und Wertsachen bietet. Im gewerblichen Bereich wird ein höherer Widerstandsgrad empfohlen. Insbesondere für die Aufbewahrung von Betäubungsmitteln, Waffen und grösseren Bargeldbeträgen sind Tresore mit einer hohen Wandstärke geeignet. Je nach Einsatzzweck gibt es Standtresore oder Modelle für die Wandmontage. Besonders praktisch und diskret sind Möbeltresore, die in Möbelstücke wie Schränke, Regale und Schreibtische eingelassen werden können.
Tresore für den Einbruchsschutz
Um sich gegen Einbrüche zu wappnen, empfiehlt die Schweizer Polizei die fachgerechte Sicherung von Türen und Fenstern. Zudem kann man sich mit Bewegungsmeldern, Alarmanlagen und Sicherheitstechnik präventiv schützen. Sind die Täter aber einmal ins Haus gelangt, kann ein hochwertiger Tresor den Sach- und Vermögensschaden in Grenzen halten. Zur Aufbewahrung von Bargeld, Wertgegenständen und wichtigen Dokumenten raten Versicherungen und Polizei zur Anschaffung von geprüften Tresoren. Ein robuster Schliessmechanismus und eine gute Verankerung verhindern Zugriff und Aufbruch. Tresore mit der Sicherheitsklasse S2 und S3 unter 1.000 Kilogramm werden in der Wand oder im Boden verankert. Sie bieten einen adäquaten Schutz für:
- Dokumente
- Wertgegenstände
- Bargeld
- Schmuck
- Münzen
- Datenträger wie USB-Sticks und Festplatten
- Sammler- und Erinnerungsstücke
Tresorgrösse und richtige Verankerung
Die Grösse des Tresors hängt zum einen von den verfügbaren Platzverhältnissen am Aufstellungsort ab. Zum anderen kommt es darauf an, welche Gegenstände Sie im Inneren lagern möchten. Achten Sie beim Kauf zudem auf eine gute Aufteilung der Fächer. Sie erleichtert die ordentliche Aufbewahrung und den schnellen Zugriff. Ein kleiner Tresor bis 20 Liter Fassungsvermögen ist für Schmuck, Bargeld und einzelne Dokumente geeignet. Ein mittelgrosser Tresor fasst zwischen 20 und 50 Liter. Er ist die richtige Wahl für Sammlerstücke, Datenträger und Dokumente. Als grosser Tresor gelten Modelle ab einem Fassungsvermögen von 50 Litern. Sie werden für die Aufbewahrung von Ordnern, umfangreichen Sammlungen, grossen Datenträgern und Waffen eingesetzt. Tresore unter 1.000 Kilogramm sollte man im Boden oder in der Wand fachgerecht verankern lassen, um zu verhindern, dass Einbrecher sie abtransportieren. Schlecht gesicherte Modelle können innerhalb weniger Minuten entfernt werden.
Die erforderliche Sicherheitsstufe

Je wertvoller die zu lagernden Gegenstände, desto höher sollte die Sicherheitsstufe des Tresors ausfallen. Hochwertige und geprüfte Modelle ermöglichen einen zuverlässigen Schutz vor Feuer und Einbruch. Sie schützen den Inhalt mit einem modernen Verriegelungsmechanismus und einer robusten Wandstärke. Ein Tresor mit Sicherheitszertifikat erlaubt es Ihnen, eine passende Versicherung für den Inhalt abzuschliessen. Lassen Sie sich deshalb bei der Anschaffung eines Tresors nicht nur von der Polizei, sondern auch von einem Versicherungsmakler beraten.
Die Feuerschutzklassen bei Tresoren
Ein guter Tresor sollte den Inhalt nicht nur vor Einbrechern, sondern auch vor Bränden schützen. Modelle mit einer hohen Feuerschutzklasse bewahren Datenträger, Dokumente, Wertsachen und Bargeld vor Rauch, Hitze, Flammen und Löschwasser. Zu diesem Zweck verfügen sie über eine leistungsstarke Isolierung. Die Feuerschutzklasse gibt an, wie lange der Tresor einer bestimmten Temperatur standhält.
- S120P: 150 Grad, 120 Minuten
- S60P: 150 Grad, 60 Minuten
- S60DIS: 50 Grad, 60 Minuten
- S120DIS: 50 Grad, 120 Minuten
Beim Kauf eines Tresors sollten Sie auf die Zertifizierung der Feuerschutzklassen entsprechend der gültigen Normen achten. Überlegen Sie ausserdem, ob die Kombination aus Sicherheitsstufe und Feuerschutzklasse zu Ihren Bedürfnissen passt.
Moderne Tresorschlösser
Bei der Tresorauswahl ist das Verschlusssystem ein wichtiges Kriterium. Es sollte einfach zu bedienen sein und ein hohes Mass an Aufbruchssicherheit bieten. Alle Tresorschlösser haben ihre Vor- und Nachteile. Doppelbartschlösser mit Schlüssel sind schwer zu knacken und gewährleisten eine hohe Sicherheit. Allerdings machen sie die sorgfältige Aufbewahrung eines physischen Schlüssels erforderlich. Moderne Elektroschlösser sorgen für einen hohen Bedienkomfort. Der Zahlencode lässt sich bei einer Kompromittierung leicht ändern. Dieses Verschlusssystem benötigt aber ein Notöffnungssystem für den Fall eines Stromausfalls. Mechanische Zahlenschlösser funktionieren hingegen auch ohne Strom. Sie verwenden voreingestellte Zahlenkombinationen und sind deshalb weniger flexibel. Für einen hohen Bedienkomfort und Sicherheitsstandard sorgen Modelle mit biometrischen Systemen (Fingerprint, Iris). Sie benötigen allerdings Strom und sind mit höheren Anschaffungskosten verbunden. Hier die gängigsten Tresorschlösser auf einen Blick:
- Doppelbartschloss mit Schlüssel
- Elektronikschloss
- mechanisches Zahlenschloss
- biometrische Systeme
Sicherheitsstufen und Widerstandsgrade
Sicherheitsstufen und Widerstandsgrade legen offen, wie gut ein Tresormodell vor Einbruch und Gewaltanwendung geschützt ist. Die Norm EN 1143-1 definiert sechs Widerstandsgrade zwischen 0 und V. Jedem Grad ist eine garantierter Widerstandseinheit und ein maximaler Versicherungswert zugeordnet. Beispielsweise ist ein Tresor des Widerstandsgrads I mit bis zu 20.000 CHF versicherbar. Hier die Widerstandsgrade laut EN 1143-1 auf einen Blick:
- N (0), Versicherungswert = 5’000 CHF
- I, Versicherungswert = 20’000 CHF
- II, Versicherungswert = 200’000
- III, Versicherungswert = 500’000
- IV, Versicherungswert = 1’000’000 CHF
- V, Versicherungswert = 1’500’000
Die Norm EN 14450 klassifiziert Tresore in die Sicherheitsstufen S1 und S2. Diese Tresore erfüllen niedrigere Sicherheitsanforderungen als sie bei DN 1143-1 vorgesehen sind.
Zertifizierungen und VdS-Klassen
Prüfungen und Zertifizierungen durch unabhängige Institute stellen eine wichtige Unterstützung bei der Tresorauswahl dar. Institute wie ECB-S testen die Widerstandsfähigkeit gegen verschiedene Aufbruchsversuche und prüfen die Normeinhaltung. Ebenso wird der Feuerschutz in physikalischen Verfahren geprüft. Zertifikate bestätigen den Widerstandsgrad und die Sicherheitsstufe. VdS Schadensverhütung ordnet Tresore entsprechend ihrer Widerstandsfähigkeit gegen Einbruchsversuche in die Klassen eins für fünf ein. Getestet wird, wie lange das Modell einem Aufbruchsversuch standhält.
- VdS-Klasse 1: 30 Minuten
- VdS-Klasse 2: 60 Minuten
- VdS-Klasse 3: 90 Minuten
- VdS-Klasse 4: 120 Minuten
- VdS-Klasse 5: 180 Minuten
Fazit: Tresorempfehlungen der Schweizer Polizei
Polizei und Versicherungen in der Schweiz empfehlen Möbel- und Wandtresore für die geschützte Lagerung von Bargeld, Wertsachen und Dokumenten. Diese Modelle sind diskret und unauffällig und bieten einen guten Schutz bei Einbrüchen und Bränden. Beim Kauf ist auf die passende Sicherheits- und Widerstandsklasse zu achten sowie auf eine fachgerechte Montage.
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